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🌳 Ich gendere nicht, weil ich (sowieso) Frauen gleichberechtige!

Das Wichtigste zuerst:
Herzlichen Glückwunsch zum (morgigen) internationalen Frauentag. Der wiederholt sich zum 111-ten mal. Und jede/jeder weiss, es ist viel passiert in all diesen Jahren. Das ist toll!

Aber, ich bin sprachlich verwirrt. Daran ist die Diskussion über das richtige gendern Schuld.

Mein Eindruck ist, dass sie hitzig geführt wird, teilweise sind sogar „Polizisten“ unterwegs. Es gibt Augenblicke, da habe ich das Gefühl, eine Person im Raum oder der Adressat einer Email etc. will unbedingt „Gender-gerechte Sprache“ hören von mir. In solchen Augenblicken stelle ich eine kurze Klarstellung voran, die in etwa so geht:

„Bevor ich beginne, ist es mir wichtig zu sagen, dass ich im Folgenden eine ältere Sprachform nutze, weil ich sie bevorzuge oder etwas verdeutlichen möchte. Wenn ich dies tue, meine ich aber immer auch alle anderen Personen und Gruppen! Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ Manchmal füge ich noch hinzu: „Danke, dass ich so frei sein darf.“

Ich verstehe, warum gendern hilfreich ist. Es kann helfen, etwas ins Bewusstsein zu heben, einzuüben und damit schneller zu verändern. Ja, hinter manchen alten Formulierungen stecken eben Haltungen, die der Gleichberechtigung nicht helfen. Ich verstehe auch, dass mein machmal gespürter Affekt (mein Widerstand) genau das ist, was meine Bewusstheit für dieses Thema verändert.

Allerdings ist es, wie überall im Leben auch hier so, dass es zwei Seiten einer Medaille sind, über die wir sprechen müssen. Denn ich habe das Gefühl, dass wir

👅 im Moment (noch) unsere Sprache verunstalten,
🥴 es zu kompliziert ist, was da aktuell vorgeschlagen wird und
🌈 es ein Stilmittel sein kann und darf, wenn ich die männliche Form nutze.

Diese Freiheit brauche ich.

Sprache ist etwas Organisches, das wächst, Zeit braucht. Die Vielfalt macht sie aus. Ein Gleichschalten wollen, führt zur Monokultur bei der wir alle verlieren. Diesen Reichtum brauchen wir alle.

Und am wichtigsten finde ich, dass Zwang (die oben genannten Sprachpolizisten) kontraproduktiv ist. Und das lehne ich ab! Denn das hilft der Gleichberechtigung nicht. Nein, es unterdrückt sie.

Genderst Du/Sie in Deinem geschäftlichen Umfeld? Wie machst Du/Sie das? Und warum überhaupt? Bringt das was?

Liebe Frauen, Geschäftsfreundinnen, Leserinnen, Business-Verrückte, hoch sollt Ihr leben! 😘